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Was muss beim Grundriss beachtet werden?

Inhaltsverzeichnis

In welchem Masstab ist ein Grundriss gezeichnet?

Dies ist abhängig vom Planungsstand. Grundsätzlich werden Grundrisse in den Masstäben 1:500, 1:200, 1:100, 1:50, 1:20, 1:10, 1:5 oder 1:1 gezeichnet, in seltenen Fällen gibt es Formatbedingt Zwischenmasstäbe von 1:300, 1:250 oder 1:2. Wenn möglich werden diese aber vermieden und sind nicht wirklich in Gebrauch – geschweige denn für offizielle Dokumente.

  • Stadtplanung oder Katasterplan (Leitungsplan mit z.B. Wasserleitungen einer Strasse) 1:500
  • Vorstudien: 1:200
  • Baueingabeplan: 1:100
  • Ausführungsplan: 1:50
  • Detailplan variabel 1:20, 1:5, 1:1

Wie wird ein Masstab gelesen?

Die Realität (1) wird mit (:) durch den Teiler gerechnet (500, 200, 100 etc…) Ein Masstab von 1:200 bedeutet, dass 1m in der Realität 0.5cm auf dem Blatt Papier sind, oder 10m in der Realität 5cm bedeuten. Entsprechend bedeutet ein Masstab von 1:100, dass 10m in der Realität 10cm sind.

Welche Informationen müssen in einen Grundriss?

Vorstudie

Das kommt auf den Planungsstand drauf an. Eine Vorstudie wird z.B. in einem Masstab 1:200 gezeichnet. In dieser Phase werden die Wände als schwarze Rechtecke und Türen/Fenster als weisse Rechtecke dargestellt – der Plan ist einfach lesbar und kann schnell angepasst werden. Oft werden die Räume noch mit ihrem Raumnamen (Wohnen, Essen, etc.) und den aufgerundeten Quadratmeterzahlen angegeben. Auch kann ein so kleiner Plan (10m in Realität = 5cm auf dem Papier) seht gut auf einem A4 ausgedruckt werden.

Baueingabe

Für die Baueingabe müssen detailliertere Angaben gemacht werden, hier ist der Masstab schon bei 1:100 (10m = 10cm). Je nach Gemeinde kann aber auch ein anderer Massstab verlangt werden. Auch hier werden die Wände noch scharz und die Öffnungen weiss dargestellt. Jedoch braucht es einige Massangaben, wie Aussenmasse des Gebäudes und dessen Vor- und Rücksprünge, sowie Abstände zur Grundstücksgrenze oder umliegenden Gebäuden. Abbrüche werden gelb, und neue Teile rot dargestellt. Öffnungsrichtungen der Türen in Fluchtwegen werden als Bogen dargestellt. Ein Baueingabeplan muss die genauen Vorgaben der Gemeinde oder des Kantons erfüllen, sonst wird das Gesuch abgelehnt.

Ausführungsplan

Ein Ausführungsplan wird von einem Architekten, Planer oder Hochbauzeichner erstellt und beinhaltet alle für die Ausführenden Handwerker notwendigen Angaben. Hier geht es um genaue Massangaben aller Wände und Türen, Höhen der Fenster, Öffnungsrichtungen aller Türen und viel mehr. Hinzu kommt jeweils ein Raumstempel (was nichts anderes ist als ein Textfeld) mit genaueren Angaben zu Raumnummer, Raumbezeichnung, Höhenkote des Roh- und Fertigbodens, und Oberfläche des Bodens. Die Wände werden schraffiert dargestellt im jeweiligen Material (kreuzschraffiert für Beton, parallel schraffiert für Backstein etc. – dies ist aber je nach Büro und Planer ein wenig anders). Oft sind die Ausführungspläne so vollgepumpt mit Informationen, dass sie in diesem Stadium schwer leserlich sind, und nur auf grossen Formaten wie A1 oder sogar A0 ausgedruckt werden können.

Detailplan

Ein Detailplan kann alle Masstäbe von 1:20 für einen Fassadenschnitt, zu 1:10, 1:5, oder sogar 1:1 haben. Detailpläne werden oft von den jeweiligen Unternehmern erstellt (z.B. ein Fensterdetail für den Schwellenanschluss) oder von den Planern, um eine besonders heikle Schnittstelle von verschiedenen Unternehmern anzuschauen.

Auf welcher Höhe wird ein Grundriss geschnitten?

Ein ganz normaler Grundriss wird auf einem Meter über Fertigboden geschnitten. Fertigboden heisst, ab z.B. Parkett, Laminat, Plattenoboden etc. Gilt etwas anderes, sollte dies im Plan gekennzeichnet werden.

Kannst du einen Grundriss selber zeichnen?

Klar kannst du einen Grundriss selber zeichnen! Dies gilt insbesondere für Vorstudien, z.B. im Masstab 1:200 oder 1:100 für ganze Gebäude, und 1:50 oder 1:20 (oder wenn du grosse Blätter hast) 1:10 für Wohnungen oder Zimmer. Am besten nimmst du dafür am Anfang einfach Blatt und Stift! Software benötigt einige Stunden an Eingewöhnung – diese Zeit kannst du besser verwenden, indem du dafür zwanzig Grundriss-Varianten erstellst. Überlege dir, was du willst und lege frischfröhlich drauf los!

Welche Software gibt es zum Grundrisse zeichnen?

Wenn du unbedingt eine Software verwenden willst, kannst du das natürlich auch machen. Profis verwenden Programme wie Vectorworks, AutoCad, ArchiCAD etc. Diese sind für den Privatgebraucht zu teuer, jedoch kannst du jeweils Testversionen herunterladen und testen. Persönlich arbeite ich mit Vectorworks #notsponsored, welches ich sehr intuitiv finde. Das Programm kann erlich gesagt aber viel mehr, als ich benötige um einfache Pläne

Ich habe lange gesucht, ob es doch noch ein einfaches Opensource Programm gibt, um 2D-Pläne zu zeichnen – ohne den ganzen Firlefanz. Früher gab es SketchUp, welches nichts kostete. Mittlerweile gibt es auch da ein Abo (und keine Testversion so wie ich das gesehen habe), aber die Kosten halten sich in Grenzen (20 CHF/Monat gegenüber 200 CHF/Monat von Vectorworks) Das beste kostenlose Programm, das ich finden konnte war LibreCAD. Aber ich fand es nicht intuitiv. Das kann daran liegen, dass ich schon jahrelang mit dem anderen Programm zeichne… aber ja. Bitte schreib mir, wenn du eine brauchbare Software findest!